Haltung & Zucht

Leopardgeckos sind heutzutage in Afghanistan und Pakistan und zu einem großen Teil in Indien zu finden. Sie bewohnen halbtrockene bis trockene und steinige Wüsten und Steppengebiete. Dort herrscht ein hohes Temperaturgefälle zwischen Tag und Nacht. Am Tage erreicht das Quecksilber nicht selten punktuell 40°C und mehr und nachts kann die Temperatur bis unter den Gefrierpunkt fallen. Die Luftfeuchtigkeit in diesen Trockengebieten liegt im Schnitt bei ca. 40-60%.

Auch die Leopardgeckos sind nachtaktive Geckos, was bedeutet, dass sie den Tag meist schlafend oder dösend verbringen und sich höchstens mal aus ihrem Versteck bewegen, um ihr Geschäft zu erledigen. Erst in der Dämmerung werden sie langsam aktiv und gehen auf Beutejagd. Da Leopardgeckos wechselwarme Tiere sind, passen sie sich immer ihrer Umgebungstemperatur an und je niedriger diese ist, desto ruhiger sind die Geckos. Sie suchen deswegen in der frühen Nacht warme Steine auf, die durch die lange Sonneneinstrahlung am Tage noch Wärme gespeichert haben, um sich immer mal wieder zwischen der Jagd nach Insekten aufzuwärmen.

 Leopardgeckos sind hervorragende Jäger und haben ausgezeichnete Linsenaugen mit so genannten Schlitzpupillen. Diese werden je nach Lichtintensität verengt oder vergrößert. Außerdem besitzen die Leos im Gegensatz zu anderen Geckoarten bewegliche Augenlider, die sie unter anderem dazu benutzen ihre Augen beim Fressen vor den sich wehrenden Beutetieren zu schützen. Ein weiteres Merkmal, welches die Leopardgeckos von anderen Geckoarten unterscheidet sind ihre Krallen. Andere Geckoarten sind mit so genannten Haftlamellen ausgestattet und können damit sogar an Glasscheiben empor klettern. Mit ihren Krallen buddeln die Leopardgeckos liebend gern. Zum einen bei der Eiablage und zum anderen beim Einrichten ihres Verstecks.

 Zu ihrer Nahrung gehören unter anderem Heimchen, Heuschrecken und Grillen. In der Regel sind sie aber nicht sehr wählerisch. Meistens fressen sie alles, was von der Größe her in ihr Maul passt und sich attraktiv bewegt. Eine weitere Besonderheit der Leo´s ist ihr Schwanz. Er dient zum einen als Nährstoffreservoir und zum anderen zum Schutz vor Fressfeinden. Je dicker der Schwanz desto wohlgenährter ist der Leo. Wird der Leopardgecko von Fressfeinden angegriffen kann er seinen Schwanz aber auch abwerfen. Er zuckt dann noch einige Zeit und lenkt somit die Aufmerksamkeit der Feinde vom Leo weg, wodurch dieser dann genug Zeit hat sich zu verstecken. Wird der Schwanz abgeworfen wächst ein s. g. Regenerat, das meistens sehr unförmig aussieht.

Da bei den Geckos die Haut nicht mit wächst müssen sie sich von Zeit zu Zeit häuten. Dabei wird die äußere Haut zunächst immer milchiger und platzt dann irgendwann ab. Da die alte Haut Nährstoffe enthält wird sie meistens gleich während der Häutung gefressen. Ist die Luftfeuchtigkeit hoch genug, läuft die Häutung in der Regel sehr schnell und unkompliziert von statten.

Zwischen Ende November und Anfang Dezember beginnt in der Regel für die Geckos die Winterruhe. Die Tage sind kürzer geworden, die Temperaturen sind gesunken und liegen dann im Schnitt nur noch bei ca. 15-20°C. In dieser Zeit, die bis Ende Februar geht, fressen die Geckos nicht, da ihre Verdauung durch die niedrigen Temperaturen stark zurückgefahren ist und nicht mehr richtig funktioniert. Auch alle anderen Körperfunktionen sind "herunter gefahren" und die Geckos kommen meistens nur noch zum Trinken aus ihrem Versteck. Wenn dann Ende Februar die Temperaturen langsam wieder steigen werden die Geckos wieder aktiv, fangen wieder an zu fressen und beginnen dann meistens gegen März, April mit den ersten Paarungsversuchen.

Die Leopardgeckos werden meistens zwischen dem 12. bis 15. Monat geschlechtsreif. Bei der Paarung stößt das Männchen dem Weibchen zunächst immer wieder mit seiner Schnauze ruckartig in die Seite. Dann packt er das Weibchen im Nacken und führt einen seiner Hemipenisse ein. Der ganze Akt kann mehrmals hintereinander erfolgen. Nach ca. zwei Wochen kann man dann sehen ob die Paarung erfolgreich war. Das Verhalten und die Form des Weibchens ändern sich. Es hat dann größeren Hunger und wird auch meistens zunehmend aggressiver und auch rundlicher. Die Eier kann man sogar an der Unterseite des Weibchens hindurch schimmern sehen.

Nach ca. einem weiteren Monat fängt das Weibchen dann an eine geeignete Eiablagestelle zu finden. Es durchstreift dabei das Terrarium und macht immer wieder Testgrabungen bis es eine warme und feuchte Stelle gefunden hat. Dort gräbt es dann einige Zentimeter tief und legt seine Eier ab. Das Loch wird danach wieder zugebuddelt und mit einem Haufen bedeckt. Das Weibchen bewacht danach die Ablagestelle noch ein paar Tage.

Sollten die Bedingungen für die Eier im Terrarium perfekt sein (selten der Fall), vergehen von der Eiablage bis zum Schlupf der Jungtiere ca. 40-80 Tage. Diese Zeit ist abhängig von der Bruttemperatur. Je höher diese ist desto schneller wachsen die Eier und desto schneller fangen sie an zu schwitzen, was dann den baldigen Schlupf anzeigt. Die Bruttemperatur beeinflusst zudem noch das Geschlecht. Bei ca. 29°C schlüpfen Männchen und Weibchen zu gleichen Teilen. Über 29°C entwickeln sich nur Männchen und unter 26°C nur Weibchen.


 
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